Übergriffe in der Zustellung

05.12.2024

Die Deutsche Post AG hat auf zunehmende Aggression und Übergriffe gegen Zusteller*innen hingewiesen. „Ich finde es erschütternd, wenn ich höre, was sich unsere Mitarbeiter teilweise auf der Straße anhören müssen“, erklärte Nikola Hagleitner, die im Konzernvorstand den Bereich Post und Paket verantwortet, Ende Oktober in einem Interview.

Wolfgang Euler, der im Gesamtbetriebsrat für Arbeits- und Gesundheitsschutz zuständig ist, bestätigt die Entwicklung. „Es gibt keine konkreten Zahlen, aber auch wir erhalten zunehmend Berichte von Übergriffen – von verbaler Anmache bis hin zu körperlicher Gewalt.“ Für die ohnehin stark belasteten Brief- und Paketzusteller*innen bedeute das zusätzlichen Stress. „Das ist eine gesellschaftliche Entwicklung. Die Kolleginnen und Kollegen bei Rettungsdiensten und der Feuerwehr spüren die zunehmende Aggressivität – und wir in der Zustellung eben auch.“

 

 

Die Betriebsräte bestätigen, dass der Arbeitgeber das Problem ernst nimmt und tut, was möglich ist. So würden den Beschäftigten Deeskalationstrainings angeboten, die Handscanner seien mit einem Notfallknopf ausgerüstet. „Es geht aber oft so schnell, dass selbst das nichts nützt“, erklärt Wolfgang Euler. Es darf nicht sein, dass Beschäftigte in der Branche ihre Arbeit unter Angst erledigen müssen.

Wenn ihr als Zusteller*innen angegriffen oder beleidigt werdet, dann wendet euch an euren ver.di-Betriebsrat, die Sozialberater*in und die Vorgesetzten. Die Fälle müssen unbedingt dokumentiert werden, damit auch die Berufsgenossenschaft diese Informationen erhält, die Beratungs- und Hilfsangebote macht. Und dies gilt nicht nur für Beschäftigte der DP AG.

Daniel Behruzi

mensch.dgb.de