Viel Post für Herrn Dr. Ogilvie

28.04.2022

ver.di baut Druck auf für unbefristete Beschäftigungsverhältnisse

 

Die ver.di-Initiative (un)befristet wird auch im Jahr 2022 fortgesetzt. Der Missbrauch von Befristungen mit und ohne Sachgrund muss gestoppt werden. Befristete Arbeitsverhältnisse sorgen für Unsicherheit, da nicht klar ist, ob nach dem Ende der Vertragszeit eine Weiterbeschäftigung erfolgt oder die Arbeitslosigkeit droht.

Neben den persönlichen Schwierigkeiten ergibt sich aber auch für Gewerkschaften eine große Herausforderung durch solche Befristungen: Befristete Kolleg*innen sind seltener Gewerkschaftsmitglied und beteiligen sich auch nicht so häufig an Streiks, da sie Sorge haben, nach dem Ende des Arbeitsvertrages nicht weiterbeschäftigt zu werden. Bei der Deutschen Post AG haben von den circa 140.000 Beschäftigten rund 25.000 Kolleg*innen einen Arbeitsvertrag mit Ablaufdatum. Die Befristungsquote liegt hier bei 17 Prozent. Daran muss sich etwas ändern!

Deshalb hat ver.di die Initiative (un)befristet ins Leben gerufen – mit Erfolg: Im Jahr 2021 wurden über 13.000 Kolleg*innen entfristet. Gleichwohl benötigen wir noch deutlich mehr Entfristungen, unbefristete Neueinstellungen, die unbefristete Übernahme von Nachwuchskräften sowie eine unbefristete Wochenarbeitszeiterhöhung. Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, hat ver.di eine Postkartenaktion ins Leben gerufen. Beschäftigte und Nachwuchskräfte konnten mit ihrer Unterschrift ihre Forderung nach Entfristungen direkt an Herrn Dr. Ogilvie, den Personalvorstand der Deutschen Post AG, richten.

50 Pakete mit den Postkarten wurden am 28. April 2022 auf den Postweg von der Postbankfiliale am Alexanderplatz in Berlin an Herrn Dr. Ogilvie gesendet. Die ver.di-Aktiven aus den Landesbezirksfachbereichen (Vertrauensleute, Betriebsräte, Jugend- und Auszubildendenvertreter*innen der Deutschen Post AG) brachten die Pakete auf die Reise. Die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis betonte, dass „die Beschäftigten gegen eine Unternehmenspolitik protestieren, die nur möglich ist, weil das Teilzeit- und Befristungsgesetz diese zulässt. Der Gesetzgeber ist gefordert, dem Missbrauch endlich einen Riegel vorzuschieben. Die sachgrundlose Befristung muss abgeschafft und Kettenbefristungen müssen überwunden werden.“ Und auch Melinda Keufer, Vorsitzende der Gesamt-Jugend-und Auszubildendenvertretung Deutsche Post AG unterstreicht: "Als Gesamt-Jugend- und Auszubildendenvertretung unterstützen wir die ver.di Initiative (un)befristet. Die Deutsche Post AG muss Nachwuchskräften nach bestandener Abschlussprüfung eine unbefristete Perspektive eröffnen. ver.di und GJAV fordern eine unbefristete Übernahme nach der Ausbildung."

 

Darüber hinaus wurden und werden Politiker*innen aus dem Bundestag fleißig von den ver.di-Betriebsgruppen, Vertrauensleuten und Betriebsräten eingeladen, um sich als Bundestagsabgeordnete für die Novellierung des Teilzeit- und Befristungsgesetzes einzusetzen: Sachgrundlose Befristungen sollten abgeschafft und Kettenbefristungen überwunden werden. Die vielfältigen Initiativen der ver.di-Betriebsräte, Vertrauensleute und Betriebsgruppen findest du hier.