Die Europäische Transportarbeiter-Föderation (ETF) hat den 21. Juni – den längsten Tag des Jahres – zum „Tag gegen Fahrermüdigkeit“ ausgerufen. Zum ersten Mal wird die ETF an diesem Tag europaweit auf das Problem der Übermüdung von Berufskraftfahrer*innen und die dafür ursächlichen schlechten Arbeitsbedingungen aufmerksam machen. Als Mitgliedsgewerkschaft wollen wir die ETF dabei unterstützen, das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen und Arbeitgeber*innen sowie politische Entscheidungsträger*innen zu konkreten Maß-nahmen zu bewegen. Daher beteileigen wir uns bundesweit an Aktionen.
Der seit Jahren steigende Mangel an Berufskraftfahrer*innen in Europa hat das Problem der Müdigkeit hinterm Steuer in den letzten Jahren zusätzlich verschärft: Eine von der ETF durchgeführte Studie aus dem Jahr 2021 ergab, dass chronische Müdigkeit bei Berufskraftfahrer*innen in ganz Europa die Regel ist. Von den 2.861 befragten Lkw-, Bus- und Reisebusfahrer im Güter- und Personenverkehr gaben 60 % der Lkw-Fahrer und 66 % der Busfahrer an, dass sie regelmäßig übermüdet fahren. Jede/Jeder Dritte gab an, im letzten Jahr mindestens einmal hinterm Steuer eingeschlafen zu sein. Die Studie ergab, dass schlechte Arbeitsbedingungen, wie lange und unvorhersehbare Arbeitszeiten, unregelmäßige Fahrpläne und unzureichende Ruhepausen, die Hauptursachen für die Übermüdung der Fahrer*innen sind.
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