In der Verhandlungsrunde am 11. und 12. Juli 2022 in Bonn ist es den ver.di-Mitgliedern gelungen, ein gutes Tarifergebnis bei der DHL Home Delivery durchzusetzen. Durch ihren starken Einsatz haben sie eine der höchsten Tariferhöhungen in den letzten Jahren im Konzern Deutsche Post DHL erzielt.
Im Kontext steigender Preise und eines Tarifvertrags, der unter dem Flächentarif für Logistik in NRW und Niedersachsen liegt, haben die ver.di-Mitglieder und Aktiven bei der DHL Home Delivery einen beachtlichen Erfolg geliefert.
Mit der Gehaltszahlung im Monat August erhalten die Beschäftigten bei der DHL Home Delivery eine Einmalzahlung in Höhe von 500 Euro. Durch diese Einmalzahlung im August kommt es zu einer sehr schnellen Tariferhöhung. Diese 500 Euro werden dann ab 2023 für die Entgeltgruppe 1-4 als Jahressonderzahlung jeweils im November des Jahres gezahlt. Für die Entgeltgruppen 5-6 wird die Richtgröße zur Ermittlung des variablen Entgeltes zum 1. Januar 2023 um diese 500 Euro erhöht. Darüber hinaus werden die Monatsentgelttabellen zum 1. Oktober 2022 zusätzlich um 140 Euro erhöht.
Durch diese Tarifeinigung werden für Vollzeitbeschäftigte ab August 2022 die Einkommen in Summe um 920 Euro erhöht. Darauf folgt eine Tariferhöhung im Jahr 2023 von insgesamt 1.900 Euro (Teilzeitbeschäftigte anteilig). Damit erhöht sich das Einkommen für die Beschäftigten bei der DHL Home Delivery um insgesamt 2.820 Euro. In der Ecklohngruppe Entgeltgruppe 2 Stufe 2 steigen die Tarifentgelte im Jahr damit insgesamt um 8,6 Prozent. Die Ausbildungsvergütung wird zum 1. Oktober 2022 im ersten Jahr auf 850 Euro, im zweiten Jahr auf 950 Euro, im dritten Jahr auf 1050 Euro und im vierten Jahr auf 1100 Euro gesteigert. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 17 Monaten bis zum 31. Oktober 2023.
Dieses Ergebnis ist eine der höchsten Tariferhöhungen im Konzern Deutsche Post DHL seit Jahren und konnte nur durch die Streikbereitschaft der vielen ver.di-Mitglieder erreicht werden. So haben unter anderen die ver.di-Mitglieder am 2. Juni 2022 an den Standorten Staufenberg, Braunschweig und Greven-Reckenfeld die Arbeit niedergelegt, um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen. Mehrere hundert Kolleg*innen sind dem Aufruf von ver.di gefolgt.
Zuvor sind ver.di-Vertrauensleute und Aktive auf ihre Kolleg*innen zugegangen und haben sie von einer ver.di Mitgliedschaft überzeugt. „Mit unserer Forderung konnten wir gut unseren Kolleg*innen erklären, warum man eine Gewerkschaft braucht. Wir haben immer wieder auf Mitarbeiterinformationsversammlungen und im persönlichen Gespräch unsere Kolleg*innen ins Boot geholt und die zu einer Mitgliedschaft und Streikteilnahme bewegt“, erklärte Mathias Helbig, Verhandlungskommissionsmitglied und Betriebsratsvorsitzender am Standort Braunschweig. Das alles hat die Verhandlungskommission gestärkt und zum guten Tarifergebnis beigetragen.